Sportmythen sind Überzeugungen, die weitergegeben werden, auch wenn sie nicht wissenschaftlich fundiert sind.

Welche Überzeugungen hast du schon gehört oder zu deinen Glaubensätzen gemacht ?

  1. 10.000 Schritte am Tag!
  2. Mehr schwitzen bedeutet mehr Kalorienverbrennung!
  3. Wer stark schwitzt hat keine gute Kondition!
  4. Isotonische Sportgetränke sind gesunde Durstlöscher!
  5. No pain, no gain ( kein Schmerz, kein Gewinn )!
  6. Je mehr, desto besser ! Intensives Training führt zu besseren Ergebnissen!
  7. Dehnen verhindert Muskelkater!
  8. Muskelkater entsteht durch Milchsäure!
  9. Gezieltes Abnehmen (Spot-Reduktion) durch bestimmte Übungen!
  10. Crunches für einen flachen Bauch!
  11. Training auf nüchternen Magen (Fasted Cardio) verbessert die Kondition und verbrennt mehr Fett!
  12. Frauen werden durch Krafttraining muskulös!

  1. 10.000 Schritte am Tag „Manpo-kei“ ist japanisch und bedeutet wörtlich übersetzt 10.000 Schritte. Im Rahmen einer Marketingaktion für einen Schrittzähler in Japan eingeführt, wurde diese Empfehlung weltweit auch von Gesundheitsexperten übernommen. Als eine leicht zu merkende Zahl ist diese vollkommen willkürlich gewählt. Wichtig ist, jeden Tag körperlich aktiv zu sein und die Gesundheit und das Wohlbefinden durch regelmäßige Bewegung zu unterstützen!
  2. Mehr schwitzen bedeutet mehr Kalorienverbrennung Schwitzen ist eine natürliche Reaktion des Körpers zur Abkühlung, wenn die Körpertemperatur durch Wärme von außen oder innen ansteigt. Wir verlieren durch Schwitzen keine nennenswerten Kalorien. Der scheinbare Gewichtsverlust auf der Waage ist der Flüssigkeit geschuldet, die verloren geht und leider nicht dem Körperfett.
  3. Wer stark schwitzt hat keine gute Kondition! Schwitzen allein ist kein Indikator für körperliche Fitness und Kondition. Je nach genetischer Disposition, Alter, Gesundheitszustand, Ernährung, Medikamente, Umgebungstemperatur und Kleidung schwitzen Menschen unterschiedlich stark. Die physische Kondition wird  durch Faktoren wie Herz-Kreislauf-Ausdauer, Muskelausdauer, Kraft, Flexibilität und Koordination gemessen. Schwitzen ist ein Parameter, der zeigt, wie sehr du dich anstrengst um deinem Ziel näher zu kommen.
  4. Isotonische Sportgetränke sind gesunde Durstlöscher! Isotnische Getränke sind angereicherte Flüssigkeiten, die dem Blutplasma ähnlich sind und dienen dazu während oder nach körperlicher Anstrengung den Flüssigkeit- und Elektrolythaushalt auszugleichen. Neben Wasser und Elektrolyten beinhalten isotonische Getränke Kohlenhydraten, Vitamine, Aromen und Süßstoffe. Trainierst du lange und körperlich hochintensiv (Leistungssport) und / oder bei hohen Temperaturen sind isotonische Getränke sinnvoll. Für die durchschnittliche, moderate Trainingseinheit genügt es den Flüssigkeitsverlust mit Wasser auszugleichen.
  5. No pain, no gain (kein Schmerz, kein Gewinn)! Schmerzen beim Training sind immer und ausnahmslos ein Warnsignal. Physische und psychische Überbelastungen führen zu Verletzungen und haben unter Umständen langfristige körperliche Folgen, verbunden mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  6. Je mehr, desto besser ! Intensives Training führt zu besseren Ergebnissen! Intensives, häufiges Training führt nicht dazu deinem individuellen Fitnessziel schneller näher zu kommen. Übermotiviertes Training steigert die Verletzungsgefahr. Der Körper passt seine Leistungsfähigkeit in der Regenerationsphase an (vgl. Trainingssteuerung). Muskelfasern werden repariert und verstärkt, der Muskel wächst. Das Herz- Kreislaufsystem, das neuromuskuläre System, der Stoffwechsel und Hormonhaushalt passen ihre Leistung in der PAUSE an.
  7. Dehnen verhindert Muskelkater! Dynamisches Dehnen vor dem Training kann die allgemeine Durchblutung, die Gelenkmobilität und die Muskelerwärmung verbessern. Statische Dehnübungen nach dem Training können die Flexibilität verbessern und die Muskelspannung reduzieren. Eindeutig wissenschaftlich belegt, dass dynamisches bzw. statisches Dehnen Muskelkater vorbeugen kann ist beides nicht. Wichtig ist, dass du dich vor dem Training aufwärmst, das Training angemessen gestaltest und nach dem Training dem Körper ausreichend Zeit zur Erholung einräumst.
  8. Muskelkater entsteht durch Milchsäure! Muskelkater beschreibt die Symptome, die 24 bis 48 h nach ungewohnter intensiver körperlicher Anstrengung auftreten. Vollumfänglich verstanden ist das Phänomen Muskelkater noch nicht, jedoch wird es auf kleine Verletzungen der Muskelfasern mit anschließender Entzündungsreaktion zurück geführt. Eine Erhöhung der Milchsäure in den Muskeln nach hochintensivem Training und eine Dehnung der fazialen Strukturen tragen ebenfalls zum Phänomen Muskelkater bei.
  9. Gezieltes Abnehmen (Spot-Reduktion) durch bestimmte Übungen! Gezielte Abnehmprozesse an bestimmten Körperstellen funktionieren leider nicht. Der Verlust von Körperfett zu Gunsten eines definierten Muskel(wachstum)s ist eine  Kombination aus Kaloriendefizit durch Kalorienverbrennung und angepasster Ernährung, und Kondition- und Krafttraining.
  10. Crunches für einen flachen Bauch! Nur Crunches und Sit-ups alleine führen nicht zu einem flachen Bauch. Diese Übungen, korrekt ausgeführt, stärken und festigen die gerade und die schräge Bauchmuskulatur. Ein flacher Bauch ist immer ein Gesamtresultat aus Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, Kardio- und Stabilisationstraining (tiefe Rumpfmuskulatur).
  11. Training auf nüchternen Magen (Fasted Cardio) verbessert die Kondition und verbrennt mehr Fett! Die Leistungsfähigkeit ist sehr individuell. Während der eine / die andere eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit feststellt, kann der / die andere einen Leistungsabfall und Energieverlust bemerken. Kontrovers diskutiert und nicht wissenschaftlich belegt ist die Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Die Idee, dass die leeren Glykogenspeicher durch die nächtliche Karenz den Körper auf die Fettspeicher zurück greifen lassen ist in Langzeitstudien nicht eindeutig nachweisbar
  12. Frauen werden durch Krafttraining muskulös! Modernes, moderates Krafttraining unterstützt die Leistungsfähigkeit der Muskeln und führt je nach individuellem Ziel zu einer gesunden, funktionalen Ganzkörpermuskulatur, einer definierten Körpersilouette oder zu oberflächlichen Muskelpaketen.

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